Die herrlichen Villen der Patrizier: die Römer und die Lebenskunst
Die vornehmen römischen Patrizier suchten gerne und eifrig nach zauberhaften Orten, um sich dort herrliche Villen mit Meerblick zu erbauen. Dank ihrer Schönheit zählt die Insel Elba gleich drei ideal gelegene Residenzen mit herrlichem Panoramablick.
Zwei davon liegen gegenüber der gut geschützten Bucht von Portoferraio: Die Villa della Linguella, im abschließenden Teil der Darsena (Hafenbecken), war mit einem privaten Aquädukt ausgestattet und geschmückt von reichen Mosaikfußböden. Zwischen dem 1. Jh. v. Chr. und dem 3. Jh. n. Chr. wurde sie mehrere Male erweitert. Heute wird sie zum großen Teil von den militärischen Strukturen des 16. Jh. eingenommen.
Die sehr großzügige und aufgegliederte Villa delle Grotte aus dem 1. Jh. v. Chr. fiel mit mehreren Gartenstufen zum Meer hin ab, wo sie eine eigene Anlegestelle besaß; vor Ort kann man einige Mauern aus Opus reticulatum und Mosaikteile bewundern und auch das Schwimmbad mit Strukturen für die Wassererwärmung ist noch gut sichtbar. Von hier stammt wahrscheinlich ein dem Herkules geweihter Votivstein, den das Archäologische Museum von Portoferraio aufbewahrt .
Die aus dem 1. – 2. Jh. n. Chr. stammende dritte Villa, Villa di Cavo, befand sich im östlichen Teil der Insel, mit abfallenden Terrassen und Mosaikfußböden. Sie ist zum Teil eingefügt zwischen neuere Bauwerke, doch man sieht immer noch die mit dem nahen Hügel verbundene Wasserleitung. Außer dem Eisen nutzten die Römer die Steinbrüche des hochwertigen Granits, der auch im Pantheon und im Kolosseum Verwendung fand.
Von diesen Tätigkeiten sind bei den Steinbrüchen und den nahen Einschiffungsstellen noch Reste von Artefakten erhalten, wie einige Säulen in Seccheto und ein kleines, vielleicht aus der Christenzeit stammendes Schiff bei Cavoli.